Offizielle Premiere für das Rollende Kibaz

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Moderator Henning Tonn im Gespräch mit Ulrich Beckmann von der Sportjugend NRW (Foto: Fabian Kersten)

Büttgen – Im Rahmen des 2. Festival der Radsportjugend fiel der offizielle Startschuss für das Rollende Kibaz.

Eröffnet wurde das Rollende Kibaz zu Beginn der Veranstaltung durch Ulrich Beckmann von der Sportjugend NRW. Zahlreiche Kids absolvierten anschließend mit ihren Laufrädern oder mit dem Fahrrad die 10 verschiedenen Bewegungsstationen.

Was ist das Rollende Kibaz?

Das Kinderbewegungsabzeichen, kurz „Kibaz“, bietet die Möglichkeit Kinder schon früh für Bewegung, Spiel und Sport zu begeistern.

Das Kibaz besteht aus verschiedenen Bewegungsstationen, welche auf die fünf Hauptbereiche der kindlichen Entwicklung abgestimmt sind.

Die Bewegungsstationen werden von 3- bis 6- jährigen Kindern, in Form eines Parcours ohne Zeitbegrenzung, durchlaufen.

Für den Bewegungsparcours werden insgesamt 20 unterschiedliche Bewegungsaufgaben vorgeschlagen. Daraus werden zehn verschiedene Bewegungsstationen, jeweils zwei aus den fünf Entwicklungsbereichen, ausgewählt und zu einem Parcours zusammengebaut.

Materialien (Laufkarten, Handbuch, Stationskarten, Urkunden) werden ab sofort kostenlos von der Radsportjugend NRW zur Verfügung gestellt.

Möchtet ihr als Sportverein, Kindertagesstätte, Schule, etc., das Kibaz anbieten, melden euch einfach bei unserer Fachkraft oder dem Jugendvorstand, kibaz@radsportjugend-nrw.de.

Die Ausgangslage

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Station: Mutige Radler beim Rollenden Kibaz (Foto: Fabian Kersten)

Die Radsportvereine in NRW haben zurzeit keine altersgerechten Sportangebote für 3 bis 6-jährige Kinder im Programm. Zunächst kam daher die Idee auf ein Mini-Radsportabzeichen für Kindergartenkinder zu entwickeln und so etwas für unsere Vereine anbieten zu können um mit KiTas in ihrer Stadt in Verbindung zu kommen.

Dann wurden wir auf das Kibaz aufmerksam und waren sofort begeistert von diesem Programm. Wir wunderten uns jedoch, dass das Thema Rollen und Gleiten in diesem Konzept leider keine Berücksichtigung fand. Hier Entstand dann die Idee beides zu verbinden: Das Rollende Kibaz!

Denn Laufrad, Roller, Fahrrad & Co…:

  • sind ideale Partner der Bewegungs- und damit auch der Gesundheits- und Entwicklungsförderung.
  • halten jede Menge Lern- und Spielstoff für Projektwochen oder andere Aktionen bereit.
  • sind Partner der aktiven Unfallprävention – denn motorische und koordinative Defizite verursachen Unfälle im Straßenverkehr und in der Kita.
  • erweitern und bereichern das bestehende Kita-Bewegungsangebot.
  • bieten Anknüpfungspunkte für die Bereiche Umweltschutz und nachhaltige Bildung.
  • bereiten Kinder optimal auf das spätere Erlernen des Radfahrens vor und erreichen, dass Kinder schon früh eine positive Einstellung zum Radfahren und zur eigenständigen Mobilität gewinnen.

Zahlen und Daten 

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Konzentriert bei der Sache – Das Rollende Kibaz in Büttgen (Foto: Fabian Kersten)

In NRW gibt es derzeit 460 Radsportvereine mit 24.375 Mitgliedern (Stand 01.11.2015). Hiervon sind gerade einmal 13 Kinder also 0,05% aller Mitglieder unter 3 Jahre alt. Dies liegt vermutlich darin begründet, dass Kinder in diesem Alter noch nicht Fahrrad fahren können und daher wohl nur aus solidarischen Gründen im Verein angemeldet werden. 53 Kinder also 0,23% sind 3-6 Jahre alt. Erst ab dem Schulalter steigt die Zahl der Mitgliedschaften in den Vereinen.

Einbindung in die bisherige Kinder- und Jugendsportarbeit 

Die Radsportjugend NRW will zukünftig mit den Bereichen Grundschule (Sechs- bis Zehnjährige) und Kindertagesstätte (Drei- bis Sechsjährige) auch jüngere Altersgruppen ansprechen und seinen Vereinen feststehende Projekte, die sie entweder alleine oder in Kooperation mit einer Grundschule bzw. Kita durchführen können, anbieten.

Es wird ein Konzept für Vereine entstehen, wie diese Altersklasse in die Vereine und den Sportbetrieb integriert werden kann. Zunächst im Kunstradsport und BMX. Hier laufen bereits erste Ausarbeitungsprozesse die unter anderem auch eine sportartspezifische Übungsarbeit mit Laufrad, Fahrrad und Roller beinhaltet. Der Einstieg in die jeweilige Radsportdisziplin soll somit schon im Vorschulalter gewährleistet werden. Im MTB-Bereich soll dann ebenfalls zeitnah eine Ausarbeitung erfolgen.

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Sicher geht es über die Buckelpiste (Foto: Fabian Kersten)

Das Rollende Kibaz bietet die Möglichkeit, mit Kleinkindern und Kindern im Vorschulalter eine völlig neue Zielgruppe anzusprechen und diese frühzeitig für den Radsport zu begeistern. Hier ergibt sich auch eine Chance die Eltern der Kinder zu erreichen.

Die kindgerechten Bewegungsaufgaben zum Rollen, Fahren, Werfen, Balancieren und zur Kreativität sorgen u.a. auch für gute Beweglichkeit, gute Wahrnehmung und soziales Verhalten. Durch den Spaß am durchfahren der Stationen soll neben der allgemeinen Beweglichkeit spielerisch die Gleichgewichtsfähigkeit und Fahrsicherheit der Kinder ohne Leistungsdruck gefördert werden.

Mit dem Einsatz des Rollenden Kibaz soll weiterhin die Motivation der Kinder sich zu bewegen gefördert werden.

Auch wird durch den frühen Einstieg in das Vereinsleben eine langfristige Bindung und intensive Einbeziehung in das Vereinsleben und damit die Verbundenheit zum Verein gefördert.

Infoveranstaltungen

Im Frühjahr 2017 wird die Radsportjugend NRW verschiedene Informations- und Einführungsveranstaltungen zum Rollenden Kibaz anbieten. Auch in der Kids-Coach-Ausbildung ist das Rollende Kibaz bereits ein fester Bestandteil. Über die Sportjugend NRW wird es über das Qualifizierungssystem weitere Fortbildungsangebote zum Thema „Kibaz“ geben.

Die Radsportjugend NRW freut sich, dass die Radsportvereine mit diesem Angebot nun die Möglichkeit haben eine völlig neue Zielgruppe anzusprechen. Wir hoffen nun auf das Interesse unserer Vereine, damit das Rollende Kibaz ein Erfolg für den Radsport wird.

Hier gibt es auch einen Artikel der Sportjugend zum Rollenden Kibaz.

Simone Schlösser

Simone Schlösser

Jugendleiterin RSV NRW A-Trainerin Kunstradsport